Nach langem Überlegen beschloss ich, um das Herz von Maria zu kämpfen. Ich schrieb ihr eine Geschichte und steckte sie in ein Kuvert. „Liebe Maria, wenn du wissen willst, wie ich dich sehe, in welche Farben ich dich tauchen kann, dann geh mit mir einmal aus. Denn ich muss zugeben, dass du mir ein wenig den Kopf verdreht hast.“
Das war natürlich eiskalt kalkuliert. Junge Frauen wollen immer wissen, wie sie von der Außenwelt gesehen werden. Und sie wollen wissen, wer sie eigentlich wirklich sind. Das konnte nur ein Treffer werden.
Maria hatte von mir viel erwartet, aber eine Geschichte nicht. Sie war hin und her gerissen. Was sollte sie jetzt tun? Gleich zwei Bewerber um ihre Gunst? Ob ich mittlerweile herausgefunden hatte, dass die Karte von ihr war? Sollte sie sich für einen von uns entscheiden? Maria beschloss, ein paar Nächte darüber zu schlafen.
Doch bevor sie das tat, rief sie mich an.
„Georg? Hi, da spricht Maria. Danke für die Geschichte!“
„Hallo, Maria.“ Ich bekam leichtes Herzrasen. Ich hatte zwar schon einkalkuliert, dass sie sich melden würde, aber in dem Moment, an dem es passiert, ist man immer hilflos.
Wir verabredeten uns zu einem Kaffee. Und danach schwebte ich auf Wolken nach Hause.
Liebes Tagebuch!
Ich bin verliebt. Wahnsinnig. Einfach verliebt. Ein einziger Blick genügte. Verliebt. So wunderbar verliebt. Über den Wolken. Singend. Sie soll mir einfach nur etwas vorspielen. Ich bin verliebt. Ich liebe sie. Ich kann nichts dafür. Verliebt. So wunderschön. Ich kann nur mehr an sie denken. Ihr Lächeln, wie sie spricht.
Wann kann ich sie wieder sehen? I´m pretty dizzy. Es brennt. I´m a little toasty. Wow. Verliebt. Ich? Ja, ich. Verliebt in sie. Ich gebe es ja – endlich – zu. Ich traue mich zu sagen, ich bin verliebt.
Sie braucht mich ja nur gern zu haben. Ich bin verliebt. So ein Gefühl in der Magengegend. Flugzeuge, nein, Flugzeugträger im Bauch. Ich liebe sie. Und wie. Und wo sind meine Gedanken? Bei ihr, nur bei ihr. Es ist so schön. Verliebt. Die Welt anders betrachtend.
Ich möchte, ich möchte, ich möchte. Es ist gigantisch. Verliebt, verliebt, verliebt, verliebt. Ja. Und wie. Jetzt ist mir endlich alles klar geworden. Hoffentlich hält das länger an. Hoffentlich ruft sie mich wieder an. Sehnsüchtig warte ich schon!
Aber das kann doch nicht sein. Es ist ein Traum. Es muss ein Traum sein. Du hast alles nur geträumt, du Idiot! Das gibt es doch gar nicht. Sie hat Dich gern? Sicher? Und was, wenn nicht?
Ist mir doch egal. Ha! Ich bin verliebt. Wahnsinnig verliebt. So lange sie verliebt ist, bin ich es auch. Egal in wen. Ist mir völlig egal. Ich bin verliebt. Ich finde keine anderen Worte dafür. Ist das Leben wieder schön! So wunderschön. Träumen. Ständig träumen. Der schönste Traum.
Ich genieße den Augenblick. Und wie. Verliebt. Ich möchte, ich möchte, ich muss! Ihre wunderbare Stimme. Ihr wunderbares Aussehen. Ihr Gesicht. Ihre Augen. Ihre Art. Alles. Ich liebe sie. Sofort. Auf der Stelle. Jetzt. Jetzt bin ich verliebt. So schön. Ich kann nicht mehr anders.
Ruf mich an. Ruf mich bitte um Himmelswillen an! Ich sterbe sonst. Ich sterbe jetzt auch. Weil ich verliebt bin. In sie. Ich liebe dich. Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen!
Über den Wolken. Auf Liebeskurs. Der Pfeil hat getroffen. Mitten ins Herz? Ich kann nicht mehr. So verliebt. Ganz großer Seufzer. Riesengroßer Seufzer.
Ein Orchester. Ständig spielt in mir ein Orchester. Ständig happy. Ich brauche sie. Ich kann sonst nicht mehr anders. Ich kann, ich will, ich möchte, ich bin verliebt. Ich finde noch immer keine anderen Worte. Kuschelecke hoch fünf. Mindestens. Schrecklich. Fürchterlich. Wunderbar. Ich liebe sie. Ich bin verliebt.
Seufz. Riesen-Seufz. Verliebt, verliebt, verliebt. Die Liebe treibt die seltsamsten Blüten. Und die schönsten. Warum muss die Welt so kompliziert sein?
Ich bin verliebt. Wolke 7, links hinten. Dort schwärme ich vor mich hin. Sofort. Auf der Stelle. Wann kann ich sie wieder sehen? Oder zumindest hören. Ich will sie nur hören. Ich muss sie hören. Ich brauche sie, ich liebe sie. Ich bin verliebt. It´s a mission of love. Wow. Wow. Seufz. Absolut-alles-Luft-in-mir-beanspruchender-Monsterseufzer.
Sie hat mich angezündet. Ein Brennen ausgelöst. Hoffentlich vergisst die Feuerwehr auf mich. Ich möchte innerlich weiterlodern. Weiterfliegen. Weiterschwärmen. Weiterseufzen.
Dabei bin ich doch gar nicht ihr Typ. Oder doch? Vielleicht mach ich mir nur etwas vor? Hoffentlich noch länger. Hoffentlich erwidert sie ein paar Gefühle von mir. Das wäre für mich das Größte. Das absolut Größte.
Ich bin einfach verliebt. Ganz verliebt, so schnell geht das. Außerdem stelle ich gerade einen Rekord in „Verliebt“-Schreiben auf. Genau so fühle ich mich, verliebt. Die Welt ist so verkehrt.
Ich brauche sie zum Leben. Ab sofort. Langsam beginne ich wieder zu leben. Ich lebe wieder auf. Jawohl! Das ist es. Das hat mir die ganze Zeit gefehlt. Ich bin, na rate einmal, was könnte ich denn sein, verliebt? Nein? Oder doch? Ich liebe Dich. So einfach das klingt.
DDDr. med. Georg Herz-Schmerz Goldhamster würde dies ganz einfach ausdrücken. Er würde die Angelegenheit auf den Punkt bringen. Mit einem einzigen Satz. Schließlich ist er eine anerkannte Persönlichkeit auf diesem Gebiet. Er würde nicht lange fackeln, denn er hat immer die richtigen Worte parat. Er würde kurz sagen: „In Anbetracht der Lage des hier zu behandelnden Patienten liegt es auf der Hand, dass es für ihn zur Zeit nur mehr das eine gibt, nämlich, um das ohne Umschweife explizit festzustellen, diese eine Person, die sich mit aller Gewalt in seinem Herz festgesetzt hat, dort zu belassen, da sie von jetzt an alle wichtigen seelischen Lebensquellen angeschlossen und äußerst gutartig und, um es mit einem Kennerblick zu äußern, wunderschön ist.“
Mit einem Wort: „Er ist verliebt.“
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